Der VC Pelikan (aka VC Peleton aka VC Peleten aka VC Poleton aka VC Pölto aka…… kennt eigentlich jemand die korrekte Schreibweise?) ist ein sehr vorbildlicher und aktiver Radspochtverein. Während Emanuel Müller alle Rennen auf dem Planeten gewinnt, die Ballergang auf allen verfügbaren Strava Segmenten die Krone erobert, die Triathleten an den Weltmeisterschaften mitmischen und die Ultramountainbiker Spitzenplätze einfahren, sind wir uns nicht zu schade auch ganz unbedeutende Rennradanlässe mit unserer Präsenz zu beehren. Am besten grad international irgendwo im Ausland. Vergangenes Wochenende haben wir uns den Granfondo Stelvio vorgenommen. Bei einem Granfondo geht es nur ums Mitmachen. Es gibt keine Sieger oder Bestzeiten und ähnliches. Ziemlich langweilig also. Aber jemand muss es ja tun.
Erstaunlicherweise ist es uns gelungen ein neunköpfiges Team zu stellen. Tina, Christopher, Oli, Ruedy, Matthias, Marco und Dani konnten wir auf die mittlere Route ( 137.9 km, 3053 Hm ) zwingen – Gavin und Tom haben wir auf die lange Route geschickt ( 151.3 km, 4058 Hm ) . Ursprünglich wären 13 VCP Rennfahrer gemeldet gewesen. Ivo (siehe FB), Philipp (Zerrung), Laurin (fuhr lieber nach Paris) und Jérôme (Sportinvalide) sind jedoch unter den angegebenen Vorwänden vorzeitig ausgestiegen.
Die Anreise erfolgte per Carpooling am Freitagabend. Zwischen Basel und Bormio liegen einige Kilometer. Jedes Auto hat einen anderen Weg gewählt. Wer einmal nach Bormio fahren muss: mit dem Vereina Autoverlad geht es nachweislich am schnellsten. Im Fall.
Irgendwann am späten Freitagabend waren dann aber alle vor Ort. Ausser Christopher – der kam etwas später. Der ist in Randonneur Manier mit dem Rennrad aus München angereist. Ziemlich krasse Nummer!
Ruedy unser Sportscheff hat die Unterkunft organisiert. Vermutlich war er etwas spät dran mit Buchen. Jedenfalls hat er uns in ein Viersterne Design Hotel gebucht. Es war alles aus Holz. Ausser die Tiefgarage. Die war aus Beton und viel zu eng um einzuparken. Ein Ärgernis! Dafür gab es einen riesigen gigantischen Veloraum wo man die Velos unterbringen konnte. Das war sehr gut.
Das Weissbier und das gemischte Plättli zum Apéro war auch gut. Wie man gut lebt wissen sie die Italiener. Das hat sich später in der Pizzeria al Sole am Dorfplatz bestätigt. Etwas seltsam war dort, dass die bestellte Pizza bereits nach 3 Minuten auf dem Tisch war. Fürs Carboloading war das aber fantastisch. Das musste das Team machen wie hohl, weil am Samstag stand schon der Gavia zum Warmup auf der Tagesordnung.
Vor der Bettruhe wurden an der Hotelbar aber noch Gin Tonics und Negroni in Massen gereicht, um einen tiefen Schlaf zu gewährleisten. Die Auslagen durfte man aufs Zimmer buchen.
Ziemlich alle haben supergeil geschlafen so hoch oben über dem Meeresspiegel. Kurz Morgenessen und dann zackig in die Turnhalle Startnummern fassen für das Rennen am Sonntag. Anschliessend den Gavio hochdonnern. Oli hat sich dabei das Knie zerstört. Das war es ihm aber wert. Am schnellsten oben war der Gavin. Der ist leicht und kommt darum sauschnell den Berg hoch.
Tina hat in der Zwischenzeit Shopping gemacht und ist kurz 17 km und 700 HM auf den Bormio 2000 hochgejogt. Die Vorbereitungsmethoden sind individuell.
Am Abend dann wieder Gastronomie. In einer anderen Pizzeria. Diesmal eine Portion Pasta plus noch eine Pizza dazu. Wegen den Kohlenhydraten. Leider alles viel langsamer als am Vortag – grauenhaft!
Statt Alkoholica gab es Eis vor dem Zubettgehen. Es war sehr gutes hausgemachtes Italienisches Eis und fast niemand hat den Alkohol vermisst.
Zum Zmorge am Sonntag hätte es noch eine präsidiale Ansprache zum grossen Renntag geben sollen. Das Team hätte motiviert und mit den nötigen taktischen Tipps versorgt werden müssen. Ist dann wegen Verschlafens ausgefallen (die haben am sexi demorgen gefrühstückt!).
Immerhin sind alle VCP Athleten rechtzeitig erwacht und haben es pünktlich in Ihre Startblöcke im Dorfkern Bormios geschafft. Über 3000 Rennfahrer sind fast gleichzeitig ins Tal geschickt worden. Eigentlich birnenweich, aber irgendwie hat es funktioniert. Gut ausgesehen hat es auch.
Es war ziemlich international. Spanier, Engländer, Niederländer, Belgier, Schotten, Deutsche, etc. und mittendrin ein paar kurlige VCP Basler. Der VCP hat aber schön Eindruck gemacht, weil alle brav im VCP Dress gestartet sind. Eine Einheit quasi.
Ja und dann sind die Pelikanisten plus minus 6 Stunden durch die Alpen gerugelt. Einige nur den Stelvio andere noch mit dem Mortirolo. Der Präsident ist dann auch noch aufgestanden und hat den Teamfahrern am Fusse des Stelvios Sachen ins Gesicht geschrien. Als Anfeuerung.
Es haben es ALLE bis ins Ziel auf dem Stilfersjoch geschafft und haben ihr Bhaltis als Belohnung abgeholt! Glückwunsch an dieser Stelle an alle Pelikane – das habt ihr geil gemacht!!! Besonders hervorzuheben ist der Tom Stutz. Der war auf der langen Route mit Mortirolo schneller unterwegs als einige auf der mittleren Route. Ziemlich crazy. 27. in seiner Kategorie oder so. Aber eben – eigentlich gibt’s ja keine Rangierung.
Ebenfalls erwähnenswert: der Randonneur Christopher ist grad auf der anderen Seite des Stelvios wieder herunter- und nach München gefahren. Das ist auch ziemlich krank!
Alle anderen sind mit dem Auteli wieder heim. Ausser Dani – der hat herausgefunden, dass es Freibier gibt im Festzelt.
Vielen Dank an alle, die sich das freiwillig angetan haben. Es war saulustig. Vermutlich machen wir es wieder.
Mehr Infos zum Anlass plus Ranglisten plus Fotos gibt es hier: http://www.granfondostelviosantini.com/
Hier noch einige lustige Bildli vom Ausflug (in wilder Reihenfolge, das Zeug lässt sich nicht ordnen) :